Zu Julia Richters Idee auf Ihren Blog:

Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen!

Die 2te Seite für Interessierte:
Die Geschichte, wie der schwäbische Kartoffelsalat entstanden ist



Salu, liebe Julia, liebe LeserInnen

Ist nur ein vorlaeufuge Version, ab Donnerstag duerfte der text ueberarbeitet sein

ich nehm jetzt ganz einfach mal an, Ihr interessiert Euch genau für diesen Aufsatz. Wie die Kartoffel nach Württemberg ist eine ineressante Geschichte, die mit meinen Ort zu tun. So ganz habe ich alle Fakten noch nicht zusammen bekommen, seit mir des wegen wenig böse, wenn ich ein Detail verwechsle, mißachte oder vergessen habe.

Man glaubt es kaum, doch die Welt war schon vor mehr als 300 Jahren globalisiert. Wegen der Infrastruktur dauerte vieles länger als heute möglich. Ich habe versucht einen "roten Faden" in die Geschichte zum schäbischen Kartoffelsalat zu ziehen, bei der Recherche bin ich an meine Grenzen gekommen. Die Tendenz entspricht jedoch in etwa den Ereignissen und vermittlet vielleicht ein "Zeitgefühl.

Der Ort, wo der typisch Schwaebische Kartoffelsalat entstenden ist!

Warum ein französischer Name mitten in Württemberg? ... Perosue ist eine Waldensersiedlung, also Glaubensflüchtlinge, ähnlich wie die Hugenotten, vom "Laissez-Faire" sind die Bewohner des Ortes eher typisch schwäbisch, Es haben sich jedoch einige Merkmale gehalten, wie zum Beispiel der Kartoffelsalat oder "dui Kirch" ... Hinweis: auf der Sitzbank des Mopeds/Rollers wären Kartoffeln und Zwiebeln zu sehen. Das Wetter am Aufnahmetag war dermaßen naß, daß ich mir die 2 Kilometer davor wie in einer Dusche vorkam. Am Ortschild war dann plößtzlich alles vorbei. .. Blöder Zufall ...


1699 das ist das Gründungsjahr für meinen Ort .... der Herzog von Württemberg hatte ein Erbarmen für Flüchtlinge. ...Flüchtlinge?...

Die Waldenser sind aus der französichen Seite von Savoyen vertrieben worden. Grund: unkatholisch, der französiche König meinte mit dem Papst ein Geschäft zu machen und erklärte Frankreich sei ab jetzt katholisch, alle anderen müßten raus. Die Waldenser sind eine Glaubenrichtung aus 13 Jahrhundert, die die Lehren aus Rom in Frage stellte und sich nach der Bibel halten. Ist aus meiner Sicht voll ok, zumal damit Grundrechte einher gehen. Dem Papst gefielen die Waldenser weniger, immerhin duldte Rom einige Jahrhunderte die Waldenser in den verlegenen Tälern der Savoyen. Im Zuge der Reformation schloßen sich die Waldenser den protesantischen Glauebensrichtungen an in einer Form der eigenen Religionsausübung. In den tiegen Tälern ging es eine Zeitlang gut,. bis eben der französische König meinte, daß.... zuvor hatte er herbe Niederlagen beim Pfälzisch/Französischen Erbfolgerieg einfahren müssen... der Deutsche Kaiser war in Wien mit den Türken beschäftigt... Das Elsaß fiel an Frankreich, wenn auch mit Sonderrechten, die erst 1806 geändert worden sind. Der 30-Jährige Krieg hat das heilige römische Reich deutscher Nation schon dermaßen geschwächt, gerade die Standburg von Württemberg in Heimsheim war von der Bevölkerung auf knapp 30 geschrumpft ... Baden ist quasi vor der Haustüre, Weil der Stadt war Reichsstadt und dann haben die Franzosen auch noch das Kloster Hirsau platt gemacht... Also eine latente Angst, man könne das Gebiet wegen Menschenarmut verlieren, .. da kamen die Flüchtlinge wie gerufen ... klassische Methode: Ansiedlung in bewährter Siedlung ... das ging schief. Zu arg hing das Welsche, Welsch ist eigentlich ein deutscher Dialekt der Landstraße, hier ist das dem südfranzösich ähnelnde Sprachgemisch gemeint, die noch Enige in der Ecke um Perpignan kennen, dermaßen suspekt gewesen, daß der Herzog seinen Vogt mit der Gründung eines neuen Ortes beauftragte. Den Job hat der Vogt auch sofort umgesetzt. Die Waldenserdörfer ähneln sich dermaßen, Hausgiebel zur Straßeseite, Scheuer quer zum Haupthaus, ein T .. zwischen den Scheuern ein ein mannbreiter Durchgang, was zu dieser Zeit sinnvoll war, denn die Scheuer war so etwas wie ein Stadtmauer .... Seit Herzog Christoph darf nie und nimmer ein Krieg von Württtemberg ausgehen und die 3 jährige Schulpflicht galt für alle, auch Mädchen. doch man sollte gewappnet sein, der 30-Jähroge Krieg lag noch im Nacken .... Gut soweit, wie solten die Waldenser überleben? .... Sehr gute Frage ... Die Waldenser waren einfache Leute, hauptsächlich Bauern, die wußten schon um einige Kräuter und Früchte, vor allem wußten sie das verwaißte Land fruchtbar zu machen .... Rübe zum Beispiel, ... nur langte das nur so knapp oder fast gar nicht ..... der geistige Führer, der auch die Verhandlungen mit dem Herzog führte bekam Schützenhilfe von einem holländischen Amtskollgen ... Holland? ....Tatsächlich war wenige Dutzend Jahre Holland vorher Spanien, so in etwa der gleichen Zeit, wie in Deutschland der Dreißgjährige Kreg herrschte, hat sich Oranien von der spanischen Vorherrschaft getrennt ... mit Waffen .... die Handelsbeziehungen blieben, so auch die zum nahegellegenen Schwarzwald ... Stichwort Holz, Schiff ... und zur Neuen Welt, Stichwort Kartoffel.... Damit wären wir bei der Kartoffel... Die Holländer haben tatsächlich einen Vorlauf in der Kultivierung der Früchte ... während in anderen deutschen Fürsten-, Grafen- oder Herzogtümern die Kartoffel als Zierpflanze galt, haben die aufgrund, ehemals Spanien gewesen zu sein, den Wert der Frucht im Boden zu schätzen gelernt .... In einem Bericht an seinen Kollgen im fernen Holland über die aktuelle Lage berichtete unser Held, der Henry Arnaud über seine Werke, man würde heute besser sagen "jammerte" ... der zeigte sich hilfreich und sendete 200 Kartoffeln gen Württemberg, Die kamen unversehrt an, nebst genauer Anleitung im Begleitbrief, wie damit umgegangen wird.. Das war um 17 Null noch was.... die Geschichten um Friedrich stimmen ja auch, denn der ist eigentlich ein Zollernkind, ein Schwabe. Der hat von seinen Verwandeten mitbekommen, wie die in Württemberg sich des Hungers wehren .... ein Patentrezept fehlte noch. Gönnen wir es ihm.... Soweit die Geschichte um die Kartoffel. Ebenso interssant ist die Geschichte um Spätzle und so, damit schweifen wir ab und konzentrieren uns lieber auf eine weitere Wichtigkeit zum Kartoffelsalat, dem öl... Es ist erst vor wenigen Dutzend Jahren gelungen, die Bitterstoffe aus dem Rüböl, sprich Raps, zu elimeniernen... Davor war Lein, Buchecker oder andere Sammelkörner wie Hanf üblich. Für das Mengenverständnis... ein Viertel eines Sackes war Steuer, ein weiteres Viertel "Schlaggebühr", die ölpressen waren damals tatsächlich Schlagwerke, ein Holzkeil verdichte das Material zwischen zwei seitlichen Führungshölzern, Mahlen war "extravagant", was Besonders, vom dem Rest blieben günstigenfalls drei Krüge übrig, heute verständlich als Galone, etwa 3,5 Liter..... Habt Ihr je Bucheckern gesammelt??? .....Sonnenblumen bei uns im Anbaugebiet ist eine EU-Geschichte... Es gab kein öl für den taglichen Gebrauch... Fett war Schweineschmalz oder wer Geld hatte nahm Butter.. Raps wurde zwar angebaut, doch die Ernte landete nahezu vollständig in handwerklich oder manufactur orientierte Betriebe (Schmiermittel, Lampenöl, Seife. etc..... ). Savoyen, heute teils französisch, teils Italien.. dämmert es Euch? ... Italien ist Pizza, Mozarella mit Tomaten und ??? ... Richtig Olivenöl, das kannten die Waldenser und wußten auch deren Gebrauch ... nur fern der Heimat und fern von Tauschmitel? .... ein Jammer, der ERSTE Kartoffelsalt dürfte also gekochte, geschnittene Kartofflen mit heißäääen Schweineschmalz übergossen gewesen sein... Eine zähe Pampe also, Brei war ja in verschieden Ausführungen üblich, nur so zäh? Abhilfe Verdünnen! ... es bietet sich an Brühe und für den Geschmack Essig, Essig gabs im beliebigen Mengen. Wenn der Wein oder Most in den undichten Holzfässern gekippt ist, war es halt Essig mit dem Wein oder Most.... Pech, vornehmlich Birkenpech, ging an Britanien, Ganz gewiefte Köhler in Schwarzwald fingen die Dämpfe der Meiler ein und sicherten sich mit dem Holzteer ein Zubrot. ...Im Küstenbereich Norddeutschlands nahm man wahrscheinklich zu Anfangs Tran aus dem Walfang oder Robbenfang, der vermutlich noch preiswerter war als Schweineschmalz. Deswegen auch ist es auch wahrscheinlich, zur anderen Umsetzung in Farbe und Aussehen in heutigen Versionen gelangt zu sein ..... Pflanzenöle sind erst im 19, Jahrhundert verstärkt gefördert worden, ein Grund war die Entwicklung der Magarine. Im Zuge der Kolonialiesierung war auch Kokosfett, Ende des 19. Jahrhundert, auch heute noch unter dem Handelsnamen Palmin bekannt, eine preiswerte Alternative zu Butter, Magarine und Schweineschmalz.... Mit diesem Hintergrund am geschichtlichen Ablauf erscheint uns der Kartoffelsalat in einem wunderbaren Licht, Wir sind so rund ab den Zwanzigern letzten Jahrhunderts fast gewöhnt, tatsächlich war es ein Festessen. Dieser Tradition folgend ist mein persönlicher Vorschlag für den "Einzig wahren" schwäbischen Kartofflesalat der wahrlich beste Vorschlag ....

In diesem Sinne

Sonnigste Grüße

Werner

Blogevent – Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen

Zur Übersicht auf der Startseite:     Alles auf einen Blick